Schluffboden
Schluff als Boden

Als Schluff bezeichnet man eine Bodenart, die aus sehr feinem verwittertem Gestein (überwiegend Feldspat und Quarz) und anderen Sedimenten besteht. Schluff besitzt eine Körnung von 0,063 mm – 0,002 mm. Schluff lässt sich bezogen auf die Korngröße zwischen Sand und Ton einordnen. Reiner Schluffboden mit einem Schluffanteil von 80 % – 100 % ist eher selten. Meist ist Schluff mit einem größeren Anteil Sand vermischt. Man spricht dann auch von sandigem Schluff. Schluff ist Bestandteil von Lehmboden, der aus einer Mischung von Sand, Schluff und Ton besteht.[1]
Schluffboden findet man besonders häufig in Küstennähe, an den Unterläufen von Flüssen wie Elbe, Weser und Ems sowie in Senken und Tälern. Größere Vorkommen gibt es auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt.[2]
Fakten zu Schluffboden
- Schluff lässt sich zwischen Sand und Ton einordnen.
- Der Bodentyp ist fruchtbar, neigt aber zur Verdichtung.
- Schluffboden kann durch Kompost verbessert werden.
Welche Pflanzen wachsen auf Schluffboden?
Gut für Schluffboden sind zum Beispiel Kohlgemüse, Rosen, Beerensträucher, Gurken und Obstbäume geeignet. Schluffboden ist grundsätzlich sehr fruchtbar und für viele Pflanzen geeignet. Der Boden kann Wasser und Nährstoffe gut binden. Die Fruchtbarkeit des Bodens hängt allerdings sehr von seinem Humus-, Sand- und Stickstoffgehalt ab. Auf reinem Schluff lassen sich nur schlechte Erträge erzielen, da reiner Schluff wenig Nährstoffe enthält und stark zur Verschlammung neigt. Die Gefahr der Bodenerosion ist bei Schluffboden relativ groß. Staunässe tritt meist nur bei verdichteten Schluff und tonigen Untergrund auf.[3] Die Bodenqualität lässt sich durch bestimmte Zugaben verbessern, sodass Pflanzen besser gedeihen können.

Wie kann Schluffboden verbessert werden?
Da Schluffboden stark zur Verdichtung neigt, sollte dieser möglichst nicht mit schweren Fahrzeugen befahren und bearbeitet werden. Durch tiefgründiges Umgraben vor dem ersten Frost kann der Boden durch „Frostgare“ gelockert werden. Gartenbeete an Hanglagen können durch einen terrassenförmigen Aufbau vor Bodenerosion durch Regen geschützt werden. Das Einbringen von Kompost verbessert die Bodenstruktur und reichert den Boden mit Nährstoffen für Pflanzen und Mikroorganismen an. Bei sehr hohem Schluffanteil kann das Beimischen von Sand die Fruchtbarkeit von Schluffboden verbessern. Der relativ schlechten Erwärmbarkeit von Schluff kann im Frühjahr mit der Saat bzw. Pflanzung unter Folien begegnet werden.
Die Fruchtbarkeit von Schluffboden mit einer Bodenanalyse bestimmen
Bevor Maßnahmen zur Verbesserung Garten- oder Ackerboden eingeleitet werden, sollte eine Bodenanalyse erfolgen. Nur so kann sichergestellt werden, ob bei der Verbesserung überhaupt an den richtigen Parametern „gedreht“ wird. Beispielsweise könnte sich eine Kalkung von bereits alkalischen Böden kontraproduktiv auswirken. Eine Bodenanalyse gibt Auskunft über Parameter wie pH-Wert, Humusgehalt und Mineralstoffversorgung. Außerdem kann eine Bodenanalyse Belastungen durch z.B. Schwermetalle aufspüren, die Pflanzen nachhaltig schädigen können. Sind Schadstoffe im Boden erkannt, kann dieser in den nächsten Schritten verbessert werden.
Referenzen:
[1] Bayerisches Landeamt für Umwelt, „Bodenbestandteile“: http://www.lfu.bayern.de/boden/erdausstellung/bodenbestandteile/index.htm
[2] Bodenübersichtskarte Deutschland: https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Boden/Projekte/Informationsgrundlagen-abgeschlossen/BUEK1000_und_Ableitungen/BUEK1000_Legende_lang.pdf?__blob=publicationFile&v=3
[3] Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, „Bodenökologie“: http://www.ubib-hs-rottenburg.de/biblio/Vorlesungsskripte/Bodenoekologie_irslinger/bodenoekologie.pdf