Bodenqualität Mülldeponie und Industrie
Industriestandorte
Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Cadmium, Nickel, Thallium, Kupfer und Arsen gehören zu gefährlichen Schadstoffen im Boden. Die Gesundheitsgefahr geht hier meist nicht von akuten Vergiftungen aus. Problematisch ist vielmehr die Anreicherung von Schwermetallen im Körper durch eine erhöhte Aufnahme über längere Zeiträume.
➨ Chronische Schwermetallvergiftungen können zum Beispiel zu schweren Schäden des Nervensystems führen. In vielen Böden sind Spuren von Schwermetallen mit natürlichem Ursprung nachweisbar. Für gesundheitsgefährdende Bodenverschmutzungen mit diesen Schadstoffen ist jedoch oft die Industrie verantwortlich.
Bodenverschmutzung durch die Industrie
- Durch Bergbau, Kraftwerke und Landwirtschaft gelangen Schwermetalle in die Umwelt.
- Schwermetalle können sich im Boden anreichern.
- Ehemalige Industriestandorte sind oft besonders belastet, da die Industrie für viele Bodenverschmutzungen verantwortlich ist.
Welche Industriestandorte sind für Bodenbelastungen verantwortlich?
Unterschiedliche Industriezweige erzeugen bei ihrer Arbeit verschiedene, typische Bodenverschmutzungen.
Das giftige Schwermetall Blei stammte früher überwiegend aus verbleitem Benzin. Heute gelangt Blei meist aus der Verhüttung von Bleierzen oder durch bleiverarbeitende Industrien in den Boden und die Umwelt. Auch der Abrieb von Autoreifen und Bremsen ist für eine Verschmutzung mit Blei verantwortlich. Abrieb beinhaltet außerdem die Schwermetalle Kupfer und Zink.
Bedeutende Emissionen von Quecksilber, Arsen, Cadmium, Nickel und Chrom verursacht die Energiewirtschaft durch die Verbrennung fossiler Energieträger. Bei dem besonders gefährlichen Quecksilber ist die Energiewirtschaft sogar für den größten Teil der über die Luft entweichenden Emissionen verantwortlich.
Cadmium kann ebenfalls durch die chemische Industrie (Farben) und die Elektroindustrie (Batterien) freigesetzt werden.
Auf Industriestandorten des Bergbaus können oft hohe Bodenbelastungen mit Cadmium nachgewiesen werden.Flächen mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung weisen teilweise ebenfalls starke Schadstoffbelastungen im Boden auf. Besonders die Ausbringung von kupferhaltigen Spritzmitteln ist hier problematisch. Giftiges Arsen wird ebenfalls über die Verbrennung von fossilen Brennstoffen freigesetzt. Außerdem entweicht Arsen bei der Schmelze von Erzen. Auch die Auswaschung aus Erzen oder arsenhaltigen Abraumhalden trägt zu einer Bodenverschmutzung mit Arsen durch die Industrie bei. Hochgiftiges Thallium kann bei der Zementherstellung freigesetzt werden.[1] [2]
Schwermetalle: besonders problematische Schadstoffe im Boden
Viele Schwermetalle reichern sich als Schadstoffe im Boden an und werden auch über längere Zeiträume nicht abgebaut oder ausgewaschen. Teilweise gelangen sie aber auch in das Grund- und Trinkwasser. Über den Anbau von Gemüse oder Obst können Schwermetalle in schädlichen Konzentrationen in die Nahrungskette gelangen. Besonders hoch ist die Bodenbelastung oft auf ehemaligen Chemie- oder Industriestandorten. Teilweise werden Grundstückskäufer oder Gartenbesitzer nicht ausreichend oder gar nicht über die ehemalige Nutzung der Fläche informiert. Eine Bodenanalyse ist eine sichere Möglichkeit, um eine schädliche Bodenverschmutzung mit Schwermetallen, z.B. durch die Industrie, auszuschließen. Eine Bodenanalyse gibt auch darüber Auskunft, ob andere Schadstoffe im Boden vorhanden sind.
Referenzen:
[1] http://www.vis.bayern.de/ernaehrung/lebensmittelsicherheit/unerwuenschte_stoffe/schwermetalle.htm
[2] http://www.umweltbundesamt.de/daten/luftbelastung/luftschadstoff-emissionen-in-deutschland/schwermetall-emissionen