Humusgehalt
Humusgehalt im Boden
Humus bezeichnet die gesamte tote organische Substanz im Boden. Humus besteht hauptsächlich aus Streu und Huminstoffen. Streu bildet sich aus abgestorbenen Teilen von Pflanzen, toten Bodentieren und Resten von Bodenorganismen. Huminstoffe bilden sich durch biologische Abbauprozesse aus dem Streu. An diesen Abbauprozessen sind zum Beispiel Bakterien und Bodentiere wie der Regenwurm beteiligt. Huminstoffe verleihen dem Humus seine charakteristische dunkle Farbe.
Humusgehalt – die wichtigsten Fakten
- Humus ist die tote organische Substanz im Boden.
- Humus hat einen wichtigen Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit.
- Die Humusklassen h0 – h7 geben den Humusgehalt des Bodens an.
Einfluss des Humusgehalts auf die Bodenfruchtbarkeit
Humus ist ein wichtiger Lebensraum für viele Bodenorganismen und Bodentiere. Humus verbessert die Durchlüftung des Bodens, speichert Wasser und versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen. Durch die dunkle Farbe des Humus wird Sonnenlicht gut absorbiert. Dies führt zu einer schnelleren Erwärmung des Bodens. Der Humusgehalt des Bodens wird in der Natur durch ein Fließgleichgewicht aus Zufuhr (Streu) und Abfuhr (Mineralisierung) bestimmt.[1] Im Garten greift der Mensch zum Beispiel durch die Zufuhr von Kompost oder das Untergraben von Pflanzenteilen in das Gleichgewicht ein.
Einteilung von Böden in Humusklassen
➞ Böden werden bezogen auf den Humusgehalt in Klassen eingeteilt. Die Einteilung reicht von der Humusklasse h0 (Humusgehalt = 0) bis zur Klasse h7 (Humusgehalt > 30 %). Der optimale Humusgehalt für gute Erträge im Garten richtet sich nach der Art des Bodens. Für sandige Böden wird ein Humusgehalt von 1,5 bis 2 % (Humusklasse h2) empfohlen. Bei Schluff- und Lehmböden gedeihen die meisten Pflanzen am besten bei einem Humusgehalt von 2,5 bis 4,2 % (Humusklasse h3 bis h4).
➞ Tonböden erfordern einen Humusgehalt von mehr als 4,2 % (Humusklasse h4).[2] Da Humus Stickstoff freisetzt, hat der Humusgehalt des Bodens einen großen Einfluss auf die nötige Stickstoffdüngung. So wird zum Beispiel für Böden der Humusklasse h4 im Frühjahr nur eine leichte Stickstoffdüngung in Höhe von 25 % der Standardmenge empfohlen.[3] Die Humusklassen des Bodens und weitere wichtige Parameter können mit einer Bodenanalyse bestimmt werden.
Welche Pflanzen brauchen welchen Humusgehalt im Boden?
Einen hohen Humusbedarf haben zum Beispiel Kartoffeln, Blumenkohl, Brokkoli, Tomaten und Zucchini. Relativ wenig Humus benötigen Dill, Grünkohl, Mangold, Zwiebeln und Radieschen. Böden mit sehr wenig Humus (Humusklasse h0 und h1) sind für den Gartenbau nicht geeignet. Hier gedeihen nur einige Kleesorten.[4]
Referenzen:
[1] Universität Hamburg, Institut für Bodenkunde, „Humus im Boden und seine Bedeutung für das Ökosystem“: http://www.geowiss.uni-hamburg.de/i-boden/publrel/Miehlich_Humus_im_Boden.pdf
[2] Bundesgütergemeinschaft Kompost e.V., „Fachliche Grundlagen für den Einsatz von Komposten im Garten- und Landschaftsbau“:http://www.kompost.de/fileadmin/docs/shop/Anwendungsempfehlungen/6.5-Kompost_fuer_den_Garten-_und_Landschaftbau_final_V1_internet.pdf
[3] Bayerisches Landesamt für Weinbau und Gartenbau, „Hinweise zur praktischen Düngung im Gemüsegarten“:http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/infoschriften/gemuese/linkurl_0_1_0_12.pdf
[4] Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: http://www.lwk.nrw.de/landwirtschaft/ackerbau/pdf/tabellen-humus.pdf