Ohrwürmer
Ohrwürmer: Nützling oder bekämpfen?
Ohrwürmer, oft auch Ohrenkneifer genannt, werden oft als blattlausfressende Nützlinge angesehen. Wegen ihrer Schadwirkung bei Obstbäumen werden Ohrwürmer teilweise aber auch im Garten bekämpft. Von Ohrwürmern sind weltweit über 1.000 Arten bekannt. In Mitteleuropa sind jedoch nur etwa neun Arten heimisch. Der häufigste und bekannteste Vertreter in Deutschland ist der Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia). Der Gemeine Ohrwurm ist etwa 2 cm lang und hat einen dunkelbraunen Körper mit kräftigen Zangen (Fachausdruck: Cerci) am Hinterleib.
Ohrwürmer – Nützlinge oder Schädlinge?
• Ohrwürmer verzehren Blattläuse und gelten daher meist als Nützlinge.
• Ohrwürmer fressen teilweise weiches Obst und können im Obstbau daher Schädlinge sein.
• Ohrwürmer werden im Garten durch Leimringe und Fallen bekämpft.
Ohrwürmer als Nützlinge
Ohrwürmer können als Nützlinge große Mengen von Blattläusen verzehren. Auf dem Speiseplan des Gemeinen Ohrwurms stehen außerdem Schmetterlingsraupen. Diese zählen wegen ihres Appetits auf Pflanzenblätter und Früchte zu den gefürchtetsten Schädlingen im Garten. Teilweise ernährt sich der Gemeine Ohrwurm auch von Mehltau-Pilzrasen und erweitert seine Rolle als Nützling so auf die Bekämpfung dieser häufigen Pilzkrankheit. Ohrwürmer sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber versteckt sich der Nützling zum Beispiel in Holzspalten oder in Laubhaufen. Obwohl einige Ohrwürmer fliegen können, nutzen sie diese Fortbewegungsmöglichkeit sehr selten. Die Verbreitung findet über im Boden abgelegte Eier statt. Im Frühjahr schlüpfen die Ohrwürmer und begeben sich dann zur Nahrungssuche in die Pflanzen.[1]
Ohrwürmer im Garten bekämpfen
Ohrwürmer vergreifen sich manchmal auch an weichem Obst wie Kirschen, Pflaumen oder Weintrauben. Auch weiche Stauden oder Knospen stehen teilweise auf dem Speiseplan der Insekten. Für die Bekämpfung von Ohrwürmern in Gärten mit Obstbäumen gibt es keine zugelassenen Insektizide. Mit klebrigen Leimringen am Stamm können Ohrwürmer im Garten jedoch biologisch bekämpft werden. Der Leimring dient als eine Barriere, die das Aufwandern von Ohrwürmern in Obstbäume stark vermindert. Ohrwürmer vermehren sich bei warmer und trockener Witterung besonders gut und können dann verstärkt in Obstplantagen einfallen. Da Ohrwürmer immer nach dunklen und trockenen Verstecken Ausschau halten, kann man die Tiere mit selbstgebauten Fallen fangen. Gut geeignet sind zum Beispiel mit Stroh oder groben Holzspänen gefüllte Blumentöpfe oder Eierkartons.
Ohrwürmer als Nützling im Garten ansiedeln
Der vorherige Absatz zeigt, dass die Unterstützung der Ansiedlung von Ohrwürmern immer mit Bedacht erfolgen sollte. Wer Ohrwürmer als Nützlinge schätzt, kann die Vermehrung von Ohrwürmern durch geeignete Verstecke fördern. Insektenhotels oder umgekehrt aufgehängte Blumentöpfe mit Holzwollfüllung bieten den Tieren einen guten Schutz vor Fressfeinden wie zum Beispiel Vögeln.[2]
Referenzen:
[1] NABU, „Lauter Vorurteile über den Gemeinen Ohrwurm“: http://www.nabu.de/
[2] Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Rheinland-Pfalz, „Biologischer Pflanzenschutz“:http://www.dlr.rlp.de/