Sind Raupen Schädlinge?
Raupen im Garten bekämpfen oder nicht?
Raupen sind die Larven von Schmetterlingen. Nach dem Schlüpfen aus den von Schmetterlingen abgelegten Eiern beginnen die Raupen auf ihren jeweiligen Wirtspflanzen zu fressen. Bis zur Verpuppung vergrößern sich die Raupen dabei oft um ein Vielfaches und richten durch ihre Gefräßigkeit teilweise erheblichen Schaden an. Aus den Puppen schlüpft dann eine neue Generation von Schmetterlingen. Raupen sind im Garten mit vielen verschiedenen Arten vertreten. Die Variationen von Aussehen und Farbe sind dabei sehr groß.
➨ Dieser Artikel stellt die im Garten am häufigsten auftretenden Raupen vor, nennt ihre Wirtspflanzen und gibt Tipps zur Bekämpfung der verschiedenen Raupen. Da einige Raupen für den Menschen giftig sind, schützen Mittel gegen Raupen im Garten nicht nur Pflanzen.
Mittel gegen Raupen im Garten
- Netze können durch Verhinderung der Eiablage Raupen indirekt bekämpfen.
- Das Bakterium Bacillus-thuringiensis ist ein biologisches Mittel gegen Raupen im Garten.
- Die chemische Bekämpfung von Raupen kann mit Methoxyfenozid oder Azadirachtin erfolgen.
Raupen bekämpfen – die häufigsten Raupenarten und ihr Schadbild erkennen
Großer Kohlweißling: Die Raupen des gelblich weißen Falters erreichen eine Körperlänge von 5 cm und haben einen gelblich-grünen Körper mit auffallenden schwarzen Punkten. Die Raupen sind mit feinen weißen Härchen überzogen. Die Raupe befallen hauptsächlich Kohlgemüse und Schmetterlingsblütler. Bei einem Befall zeigt sich zuerst ein Lochfraß in den Blättern, der sich besonders im Spätsommer zu großflächigen Fraßschäden ausweitet.[1]
Ringelspinner: Raupen des weißlichen Ringelspinners habe einen bläulichen Körper, der mit gelben, braunen und roten Streifen überzogen ist. Bevorzugte Wirtspflanze der Raupen sind Apfelbäume und andere Obstgehölze. Dort treten die Schädlinge gehäuft in Astgabeln auf und bilden charakteristische Gespinste. Die Raupen vertilgen Blätter und Blüten.
Gespinstmotten: Die verschiedenen Arten der Gespinstmotte gehören wegen ihrer überaus gefräßigen Raupen zu den unangenehmsten Schädlingen im Garten. Die meist 2 – 3 cm langen cremefarbenen Rauben leben in großen Gruppen in weißlichen Gespinsten. Die Schädlinge fressen oft innerhalb weniger Tage ganze Sträucher kahl. Bevorzugte Wirtspflanzen sind zum Beispiel Pflaumen, Schlehen, Pfaffenhütchen und Apfelbäume.
Mittel gegen Raupen im Garten
Bei der Bekämpfung von Raupen sollte immer mit Augenmaß vorgegangen werden. Viele Raupen sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel und chemische Spritzmittel gegen Raupen (z. B. Methoxyfenozid, Azadirachtin oder Tebufenozid) können teilweise wichtige Nützlinge schädigen. Da die Ursache einen Raupenbefalls immer die Eiablage durch Schmetterlinge ist, kann ein Abdecken von gefährdeten Kulturen mit engmaschigen Netzen Raupen indirekt bekämpfen. Auch das Absammeln von Raupen oder das Entfernen von Gespinsten inklusive Raupen kann ein Mittel gegen Raupen im Garten sein.[2] Einige Raupen können auch durch das Bakterium Bacillus-thuringiensis bekämpft werden. Präparate mit dem Bakterium sind im Fachhandel erhältlich. Eine Bodenanalyse ist ein wichtiges Instrument, um für Pflanzen optimale Lebensbedingungen herzustellen. Kräftige Pflanzen können den Befall durch Raupen meist ohne bleibende Schäden kompensieren.
Referenzen:
[1] Pflanzenschutzinfothek Garten Regierungspräsidium Gießen, „Raupen an Kohl“: http://pflanzenschutzdienst.rp-giessen.de/pflanzenschutzinfothek/gemuese/kohlgemuese/raupen/
[2] Landwirtschaftskammer Niedersachsen, „Hinweis zur Bekämpfung der Apfelbaumgespinstmotte“: https://www.lwk-niedersachsen.de