Rhododendronzikaden
Rhododendronzikaden bekämpfen
Die Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi) ist eine Zwergzikade mit gelb gefärbter Unterseite und zwei charakteristischen roten Streifen auf den grünen Flügeln. Die Flügelränder sind violett gefärbt, Kopf und Beine weisen eine gelbe Farbe auf. Rhododendronzikaden haben nur eine Länge von 8 – 9 Millimetern.
Die farbenfrohen Zikaden stammen ursprünglich aus Nordamerika. Um das Jahr 1930 wurden sie nach Europa eingeschleppt. Inzwischen sind sie in fast ganz Europa heimisch geworden.
Fakten zur Rhododendronzikade
• Schäden werden meist durch die Larve der Zikade angerichtet.
• Die Zikade kann Rhododendron für die Knospenbräune anfällig machen.
• Rhododendronzikaden und ihre Larven können mit Gelbtafeln oder Pestiziden bekämpft werden.
Welche Schäden richtet die Rhododendronzikade an?
Die Larven der Rhododendronzikade befallen ausschließlich Rhododendren, während sich die Zikade selbst auch von anderen Pflanzen ernähren kann. Die Zikaden halten sich selbst überwiegend an der Blattoberseite auf und treten meist gehäuft im Juli auf.[1] Die etwa 1 cm großen Larven haben eine gelbliche Färbung und sind an den Blattunterseiten gut zu erkennen. Bei einem Larvenbefall der Zikade zeigen Rhododendren stark fleckige Blätter. Teilweise kommt es auch zu einem Abwurf von Blättern. Bei einem Befall mit der Rhododendronzikade kommt es auch oft zur sogenannten Knospenbräune. Diese Pilzkrankheit äußert sich durch braune abgestorbene Knospen, die oft sehr lange an den Sträuchern verbleiben. Typisch für den Pilz sind auch etwa 2 Millimeter lange, schwarz gefärbte Fruchtkörper, die sich an den braunen Knospen bilden.
Welche Ursache haben die Schadwirkungen der Rhododendronzikade?
Schäden durch die Rhododendronzikade werden vor allem durch ihre Larven angerichtet. In den Monaten August bis Oktober legt die Zikade zunächst ihre Eier in den Blütenknospen von Rhododendron ab. Die Larven schlüpfen dann im nächsten Frühjahr und ernähren sich vom Pflanzensaft der Rhododendronsträucher. Bei starkem Befall können dadurch die Pflanzen erheblich geschwächt werden. Bei der Eiablage schneidet die Zikade kleine Schlitze in die Knospen. Diese Schlitze können in Verbindung mit einem geschwächten Allgemeinzustand die Besiedelung mit dem Pilz Pycnostysanus azaleae stark begünstigen. Vermutet wird auch eine direkte Übertragung von Pilzsporen durch die Zikade. Pycnostysanus azaleae verursacht die bereits angesprochene Knospenbräune.
Wie kann die Rhododendronzikade bekämpft werden?
Der für die Knospenbräune verantwortliche Pilz kann nicht direkt bekämpft werden. Befallene Knospen sollten noch vor dem April abgeschnitten und vernichtet werden. Das Bekämpfen der Rhododendronzikade ist ebenfalls relativ schwierig. Mit klebrigen Gelbtafen kann versucht werden, die Population einzudämmen. Durch chemische Mittel kann lediglich die Entwicklung und Vermehrung der Larven wirksam unterbunden werden. Geeignete Wirkstoffe sind hier zum Beispiel Kali-Seife und die Insektizide Thiacloprid, Acetamiprid oder Azadirachtin.[2]
Referenzen:
[1] Regierungspräsidium Gießen, „Rhododendronzikade“: http://pflanzenschutzdienst.rp-giessen.de/pflanzenschutzinfothek/ziergehoelze/laubgehoelze-schaeden-an-einzelnen-arten/rhododendron-rhododendron-azalee/rhododendronzikade/
[2] Landwirtschaftskammer Niedersachsen, „Wichtige Krankheiten und Schädlinge an Rhododendren“: https://www.lwk-niedersachsen.de/download.cfm/file/510,6c22f823-237d-eebf-5e0e33ee938544a6~pdf.html